
Brandverhütung in der Landwirtschaft
In landwirtschaftlichen Betrieben ereignen sich immer wieder Brände, die teilweise schwerwiegende Folgen für Menschen, Tiere und Gebäude haben. Wie bei allen Gebäudearten gehen auch in Landwirtschaftsbetrieben viele Brände von der Unachtsamkeit des Menschen aus.
In Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) initiiert die BFB im Laufe der nächsten zwei Jahre verschiedene Massnahmen, um Betriebsverantwortliche, Familienangehörige und Mitarbeitende landwirtschaftlicher Betriebe für die verschiedenen Brandgefahren zu sensibilisieren.

- Blitzschutzsystem installieren
- Elektrische Geräte und Installation prüfen lassen
- Feuerungsanlagen prüfen lassen
Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Landwirtschaft
Um die Sicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben weiter zu erhöhen, sind die Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB) und die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) eine Partnerschaft eingegangen. Die BUL ist das Kompetenzzentrum für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der Landwirtschaft und verwandten Branchen. Sie ist eine Stiftung des Schweizer Bauernverbandes sowie weiterer Berufsverbände und Versicherungen.
Ziel ist es, Betriebsverantwortliche, Familienangehörige und Mitarbeitende landwirtschaftlicher Betriebe verstärkt für die Brandgefahren zu sensibilisieren und ihnen einfach anwendbare Präventionsmassnahmen zu vermitteln.
Die Themenschwerpunkte der Kooperation
n den nächsten zwei Jahren werden die BFB und die BUL schrittweise weitere Informationsmaterialien erarbeiten. Grundlage hierfür sind die Schadenstatistik IRV sowie die Relevanz für die Landwirtschaft. Unter anderem werden Merkblätter, Fachartikel und Informationsflyer erarbeitet, die den landwirtschaftlichen Betrieben im Laufe der nächsten Monate kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Aktuell verfügbares Informationsmaterial:
Ab Oktober 2025 verfügbar:
- Merkblatt Brandverhütung in Geflügelställen
- Merkblatt Brandverhütung in Schweineställen
Zu folgenden Themenfeldern werden in den nächsten Monaten weitere Informationsmaterialien erstellt:
Elektrische Apparate, Selbstentzündung/Entzündung Lagergut, Heissarbeiten, Mahlen und Häckseln von Stroh, Kaminbrände, Elektrische Installationen und Anlagen, Brennbare Stoffe, Blitzschlag
Brandverhütung nachhaltig verankern
Die Merkblätter, Fachartikel oder Informationsflyer werden kostenlos über folgende Kanäle den landwirtschaftlichen Betrieben zur Verfügung gestellt:
- Als Bestandteil von agriTOP, der Branchenlösung des Schweizer Bauernverbandes und der angeschlossenen Fachverbände zur Förderung der Arbeitssicherheit und der Gesundheit in den landwirtschaftlichen Betrieben
- In der Aus- und Weiterbildung der BUL
- Als Lehrmittel im Rahmen der landwirtschaftlichen Ausbildung (Auszubildende bis Hochschule)
- An Fachmessen und individuellen Veranstaltungen der landwirtschaftlichen Branche
- Auf der Infoplattform der BUL www.info.bul.ch und in der Präventionssoftware der Branchenlösung agriTOP https://agritop.safely.swiss
- Abgabe an landwirtschaftlichen Schulen und bei landwirtschaftlicher Beratung
- Abgabe an landwirtschaftliche Organisationen und Fachverbände
- Die Stiftung agriss, welche die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz auf landwirtschaftlichen Betrieben kontrolliert, wird die Inhalte berücksichtigen und auf unsere Unterlagen hinweisen.
Durch diese breite Streuung wird eine nachhaltige und langfristige Verankerung des erstellten Präventionsmaterials in der Landwirtschaft gewährleistet.
Brände in landwirtschaftlichen Betrieben
Brände in landwirtschaftlichen Betrieben sind keine Seltenheit und haben oft schwerwiegende Konsequenzen. Die vielen brennbaren Materialien wie Heu, Holz oder Treibstoff sowie die baulichen Gegebenheiten und die zahlreichen Maschinen und Geräte machen Bauernhöfe für das Feuer zu einem leichten Ziel.
Zwischen 2005 und 2015 ist die Anzahl der Brände in landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden kontinuierlich zurückgegangen. Seit 2016 ist jedoch eine Stagnation erkennbar. Im Durchschnitt verzeichneten die 19 Gebäudeversicherungen in den letzten zehn Jahren jährlich 400 Brände in landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden. Hochgerechnet auf die ganze Schweiz, sind dies rund 500 Brände pro Jahr.
Diese 400 registrierten Brände verursachten in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt Schäden von rund 24 Mio. Franken pro Jahr. Wiederum hochgerechnet auf die ganze Schweiz, sind dies rund 30 Mio. Franken pro Jahr. Darin eingerechnet sind die Schäden am Gebäude, nicht jedoch an Tieren, Fahrhabe oder Fahrzeugen.
Die Brandursachen
Die statistische Auswertung über einen Zeitraum der letzten zehn Jahre zeigt, dass die Brandursachen sehr vielfältig sind. Sie reichen von Blitzschlag über Feuerungsanlagen bis hin zur Selbstentzündung von Heu.
Mittlerer Anteil der Ursachen an der Anzahl der Brandfälle:
Weitere Informationen und Hintergründe zu den einzelnen Brandursachen finden Sie in unserem Blogbeitrag.
Was tun, wenn's brennt?
Tel: 118 Feuerwehr
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