Brandgefahren bei elektrischen Installationen
Ohne Strom geht in unserer Gesellschaft nichts mehr. Das sehen wir spätestens dann, wenn er mal nicht mehr da ist. Strom ist aber auch eine häufige Brandursache. In den letzten 10 Jahren ereigneten sich jährlich rund 3'000 Brände mit der Elektrizität als Ursache. Diese verursachten eine Schadenssumme von rund 75 Millionen Franken.
Entsprechend wichtig sind fachmännische und sichere Elektroinstallationen. Verzichten Sie auf Eigeninstallationen, holen Sie besser die Profis für elektrische Arbeiten. Lassen Sie zudem Ihre Liegenschaft mit Fehlerstrom-Schutzschalter – kurz FI-Schaltern – ausstatten. Damit schützen Sie Ihr Leben und verhindern allfällige Brände. Auf was es bei elektrischen Installationen ankommt, erfahren Sie in diesen Tipps.
- Holen Sie für Arbeiten an elektrischen Installationen den Profi.
- Lassen Sie defekte Leitungen, Stecker und Geräte sofort reparieren.
- Sanieren Sie die elektrischen Installationen bei Altbauten.
Nie selber reparieren!
Für Wohnungs- und Hausbesitzer ist es oft schwierig zu erkennen, welchen Zustand die Elektroinstallationen haben. Nicht immer sind die Mängel offensichtlich. Legen Sie keinesfalls selber Hand an. Dies kann tödlich enden. Wir empfehlen Ihnen, die Installationen regelmässig von einem Elektroinstallateur prüfen zu lassen.
Achtung bei alten Gebäuden
In älteren Gebäuden führen veraltete elektrische Installationen immer wieder zu Unfällen und Bränden. Bedingt durch technische Defekte, kann der Strom ausserhalb der Leitungen fliessen oder die Leitungen überhitzen. So kann es vorkommen, dass Gegenstände unbemerkt über längere Zeit unter Spannung stehen. Eine Berührung hat gravierende Folgen. Um Unfälle und Brände zu verhindern lohnt es sich, alle Installationen mit FI-Schalter nachzurüsten. Auch lohnt es sich, die Installationen in regelmässigen Abständen vom Fachmann prüfen und allenfalls erneuern zu lassen. Viele Informationen zu gefährlichen Elektroinstallationen im Altbau finden Sie in der Broschüre von Electrosuisse
Vorsicht mit Mehrfachsteckern und Steckdosenleisten
Viele Altbauten verfügen über zu wenige Steckdosen und können mit dem heutigen Bedarf durch Computer, Mobile, Fernseher, Modem etc. nicht mithalten. Oft kommen daher Mehrfachstecker und Steckdosenleisten zum Einsatz. Die Gefahr besteht, dass damit zu viele Geräte an einer einzigen Steckdose angeschlossen sind. Dies kann zu einer Überlastung der Mehrfachstecker bzw. Steckdosenleiste, aber auch der Steckdose selbst führen. In der Folge löst die Sicherung aus. Bei dauerhafter maximaler Belastung kann sich das Isolationsmaterial erwärmen und brüchig werden. Durch den häufigen Gebrauch der Mehrfachstecker oder Steckdosenleisten können sich zudem die Kontakte lockern. Der Strom wird dadurch nicht mehr einwandfrei übertragen. Die dadurch entstehende Erhitzung führt zu einer erheblichen Brandgefahr
Achten Sie daher immer, dass die aufgedruckte Belastungsgrenze bei Mehrfachsteckern und Steckdosenleisten eingehalten wird. Schalten Sie niemals mehrere dieser Stecker oder Leisten hintereinander. Bei Bedarf sollte die Elektroinstallation den aktuellen Anforderungen angepasst werden.
Zusätzlicher Schutz mit FI-Schaltern
Mehr Sicherheit bei Elektroinstallation bietet ein FI-Schalter. Dieser unterbricht die Stromzufuhr, sobald ein Fehler auftritt. Springt er wiederholt heraus, ist dies ein klares Zeichen, dass etwas mit der Elektroinstallation nicht stimmt. Wenden Sie sich in solchen Fällen an den Elektroinstallateur.
In der Schweiz werden bei Neuinstallationen und Modernisierungen vorwiegend FI-Schalter installiert. Viele alte Gebäude besitzen diese Schutzschalter jedoch noch nicht. Entsprechend wichtig ist es, hier nachzurüsten.
Wer ist verantwortlich?
Der Eigentümer oder der von ihm bezeichnete Vertreter sind verantwortlich für die Sicherheit elektrischer Installationen und sind verpflichtet, diese dauernd instand zu halten. Mieter und Benutzer der Anlagen müssen allfällige Mängel sofort den Eigentümern zur Mängelbehebung melden.
Achten Sie als Eigentümer darauf, dass Ihre elektrischen Installationen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und rüsten Sie rechtzeitig nach. Durch die zunehmende Anzahl elektrischer Geräten, ist es sinnvoll, genügend Steckdosen in allen Räumen einzuplanen. Wenden Sie sich für die Planung und Umsetzung an eine Fachperson.
Periodische Installationskontrollen
Als Liegenschaftsbesitzer müssen Sie Ihre elektrischen Installationen, Geräte und Anlagen regelmässig, bei Wohnbauten alle 20 Jahre prüfen lassen. Die Aufforderung dazu erfolgt durch Ihre Netzbetreiberin (Elektrizitätswerk). Bei Handänderungen muss ein Sicherheitsnachweis vorgelegt werden, falls die letzte periodische Kontrolle mehr als 5 Jahre zurückliegt.
Eine Übersicht der Personen und Firmen, welche Installations- und Kontrollbewilligungen erstellen, finden Sie unter www.esti.admin.ch. Beachten Sie, dass Sie kein Unternehmen beauftragen dürfen, welches vorgängig Ihre Installationen erstellt, repariert oder angepasst hat. Die Netzbetreiberin überwacht den fristgerechten Eingang eines Sicherheitsnachweises.
Es lohnt sich, auch zwischen diesen verordneten Installationskontrollen, die Elektroinstallationen von einer Fachperson überprüfen zu lassen.
Brandverhütungs-Tipps im Detail
- Führen Sie Arbeiten an elektrischen Installationen nie selber aus. Ziehen Sie immer einen Elektroinstallateur bei.
- Lassen Sie die Installationen regelmässig von einem Fachmann überprüfen. Fragen Sie um Rat, wenn Sie unsicher sind.
- Installieren Sie keine Hilfskonstruktionen (z.B. Kabel mit Nagelbriden). Solche Leitungen sind nicht ausreichend geschützt und können beschädigt werden. Dadurch kann eine Brandgefahr entstehen.
- An der Schaltgerätekombination (auch Sicherungskasten, Verteilerkasten oder Hauptverteilung genannt) darf nur der Fachmann arbeiten.
- Bei defekten, abgetrennten Keramik-Sicherungs-Schraubköpfen, welche in Schaltgerätekombinationen eingeschraubt sind, besteht Lebensgefahr. Lassen Sie unverzüglich einen Elektroinstallateur den Schaden beheben. Verwenden Sie immer nur einwandfreie Sicherungsköpfe.
- Ist das Gehäuse von Steckdosen defekt, müssen diese sofort repariert werden. Rufen Sie den Elektroinstallateur bei beschädigten oder defekten Steckdosen.
- Installieren Sie Rauchwarnmelder, um Brände rasch zu entdecken und bewahren Sie einen Feuerlöscher und eine Löschdecke griffbereit auf.
- Achten Sie darauf, dass die Mehrfachstecker/Steckdosenleisten in einem guten Zustand sind. Mit den Jahren können die Kontakte lose oder das Gehäuse brüchig werden.
- Schalten Sie nie mehrere Mehrfachstecker bzw. Steckdosenleisten hintereinander an, die Belastungen addieren sich.
- Lesen Sie auch unsere Tipps zu elektrischen Apparaten wie TV, Wäschetrockner, Bügeleisen, Föhn usw.
Diese Tipps wurden in Zusammenarbeit mit Electrosuisse erstellt
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