Brandverletzte in der Schweiz

In der Schweiz müssen jedes Jahr rund 7800 Personen aufgrund von Verbrennungen in ärztliche Behandlung. Bis zu 370 Schwerverletzte müssen in einem Brandverletztenzentrum behandelt werden. Jährlich sterben zwischen 13 und 36 Menschen an den direkten Folgen eines Brandes. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig eine gute Prävention in der Brandverhütung ist. Umso mehr, da etliche Unfälle mit einfachen Massnahmen hätten verhindert werden können.

Verbrennungen und ihre schmerzhaften Folgen

Kleine, oberflächliche Verbrennungen behandeln wir oft selbst. Zwar schmerzen sie, heilen aber rasch wieder ab. Reichen die Verbrennungen jedoch tiefer, benötigen diese eine professionelle Behandlung. Tiefe Verbrennungen, die bei Kindern mehr als 10% und bei Erwachsenen mehr als 15% der Körperoberfläche betreffen, sind lebensgefährlich und ziehen eine lange medizinische Behandlung mit sich. Der Weg zurück in die Normalität ist für Brandverletzte oft lang und beschwerlich. Häufig leiden sie nicht nur an ihren Schmerzen und Narben, sondern sind auch traumatisiert und werden von Depressionen, Ängsten und Schlafstörungen geplagt.

Was tun bei Brandverletzungen?

Die Apothekerin Frau Dr. Sandra Gruber gibt Auskunft, welche Verbrennungsgrade es gibt, welches die erste Hilfe Massnahmen sind und was Sie bei Verbrennungen nicht machen sollten? Lesen Sie dazu das Interview in unserem Blog.

Blogbeitrag: Brandverletzungen und deren Behandlung

Tausende Verletzte pro Jahr in der Schweiz

Brandverletzungen können von Feuer stammen, aber nicht nur. Sie werden auch durch heisse Flüssigkeiten oder Materialien, Chemikalien, Strom, Blitze, Sonne, Explosionen Strahlen bzw. durch Kälte verursacht. Die verschiedenen Ursachen unter dem Begriff «thermischer Mechanismus» zusammengefasst.

Gemäss Hochrechnungen der BFU1) verletzen sich pro Jahr schweizweit rund 7800 Personen im Bereich Haus und Freizeit durch einen solchen thermischen Mechanismus. Bei den Hochrechnungen sind nur Personen erfasst, deren Verletzungen durch medizinisches Fachpersonal behandelt werden musste.

  • Rund 4500 Personen hatten Kontakt mit heisser Flüssigkeit oder einem heissen Gegenstand.
  • Rund 3300 Personen verletzten sich über einen anderen thermischen Mechanismus. Darunter fallen Kontakte mit Feuer/Flamme, Kontakte mit Gas/Dampf sowie Hitze/Kälte.

Bis zu 370 Schwerverletzte jedes Jahr
Personen mit schwersten Brandverletzungen werden in einem der drei Schweizer Brandverletztenzentren behandelt. In der Westschweiz ist dies das Centre hospitalier universitaire vaudois in Lausanne, das sowohl Kinder als auch Erwachsene behandelt. In der Deutschschweiz sind es das Universitätsspital und das Kinderspital Zürich. Diese drei Spitäler verzeichnen pro Jahr zwischen 330 und 370 Verletzte, die auf Grund ihrer schweren Brandverletzungen stationär behandelt werden müssen.2)

Im Universitäts-Kinderspital Zürich werden jährlich ca. 100 Kinder stationär wegen einer thermischen Verletzung behandelt. Die Behandlungen ziehen sich teils über Wochen bis sogar Monate hin und erfordern ein multiprofessionelles, sehr eingespieltes Behandlungsteam. Die tragische Erkenntnis: Ca. 70% dieser Patienten sind Säuglinge und Kleinkinder, die sich eine Verbrühung mit heissem Wasser zuziehen. Diese Unfälle passieren meist im häuslichen Umfeld, oft in der Küche. Die anderen Kinder und Jugendliche erleiden sogenannte Kontaktverbrennungen durch das Anfassen heisser Gegenstände wie etwa Schwedenöfen oder Backofentüren oder auch Verbrennungen durch Feuer im Rahmen von z.B. Grillunfällen oder selten Hausbränden.

Die meisten Unfälle mit Feuer ereignen sich in der Freizeit.

Die Mehrzahl der Unfälle ereignet sich daheim: in der Küche, am Grill, mit elektrischen Apparaten usw. Gemäss SUVA3) ereignen sich bei der arbeitenden Bevölkerung rund 70% der Unfälle mit Feuer in der Freizeit, 30% während der Arbeitszeit.

Die Schweizerischen Brandschutzvorschriften wirken

Die rechtsverbindlichen Schweizerischen Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Anzahl der Brandtoten in der Schweiz in den letzten 20 Jahren um rund 50% gesunken ist. 

Dazu PD KD Dr. med. Kathrin Neuhaus, Chefärztin und Leiterin des Zentrums für brandverletzte Kinder am Universitäts-Kindespital Zürich: «Unter anderem dank sehr erfolgreicher Präventionsmassnahmen und der wirksamen Brandschutzvorschriften sind Hausbrände mit Personenschaden in der Schweiz sehr selten. Wir sehen pro Jahr höchstens ein Kind mit solch einer Verletzung, die dann aber häufig sehr schwerwiegend ist und in der Regel auch mit einer Rauchgasinhalation einhergeht. Der Brandschutz ist in der Schweiz auf einem sehr hohen Niveau, was unseren Patientinnen und Patienten direkt zu Gute kommt. Hier liegt die Schweiz im europäischen Vergleich sehr weit vorne.»
 

Blogbeitrag zum Brandschutz in der Schweiz

Statistiken zu Bränden und deren Auswirkungen

1)  bfu Status 2024
2)  Direkte Anfrage der BFB an die drei Brandverletztenzentren, November 2025
3)  Direkte Anfrage der BFB an die SUVA im Dezember 2020. Hinweis seitens SUVA: Diese Angaben basieren auf einer Auswertung der SUVA der Jahre 2009 bis 2018. Sie stammen aus dem Kollektiv der obligatorisch nach Unfallversicherungsgesetz (UVG) versicherten Arbeitnehmer in der Schweiz und der Arbeitslosen. Alle übrigen Personen (Kinder, Schüler, Studenten, nicht erwerbstätige Hausfrauen und -männer und Pensionierte) sind nach dem Krankenversicherungsgesetz (KVG) versichert und daher nicht enthalten.

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