Statistiken zu Bränden und deren Auswirkungen

In den folgenden Statistiken wurden die Werte aller 19 Gebäudeversicherung der Schweiz, bei den Brandtoten aller 26 Kantone berücksichtigt. Bezogen auf die gesamte Schweiz decken diese 19 Gebäudeversicherungen einen Gebäudeanteil von rund 80 % ab. Zu beachten ist, dass bei den aufgeführten Werten die Schäden an Hausrat (Möbel, Kleider usw.) oder an Fahrzeugen nicht enthalten sind.

Gebäudeschäden durch Brände

Das Jahr 2022
Die 19 Kantonalen Gebäudeversicherungen verzeichneten im Jahr 2022 rund 8'900 Fälle von Schäden an Gebäuden, welche durch Brände verursacht wurden. Deren Schadenssumme beträgt gesamthaft 297.5 Millionen Franken. Hochgerechnet auf die ganze Schweiz – also inklusive sämtlicher Kantone ohne obligatorische Gebäudeversicherung –  führten Brände im Jahr 2022 zu schätzungsweise 11'000 Fällen von Schäden an Gebäuden. Deren Schadenssumme beträgt über 370 Millionen Franken.

Die langjährige Perspektive
Rückblickend auf die letzten zehn Jahre und hochgerechnet auf die gesamte Schweiz ergibt sich folgende Schätzung: Von 2013 bis 2022 ereigneten sich durch Brände schweizweit im Jahresschnitt 10'000 Fälle von Schäden an Gebäuden. Dabei entstanden Schäden im Wert von rund 320 Millionen Franken pro Jahr.

Trotz mehr Gebäuden weniger Schäden
Zwischen 2003 und 2022 stieg bei den 19 Kantonalen Gebäudeversicherungen der Gebäudebestand von 2,08 auf 2,32 Millionen. Dies entspricht einer Zunahme von 11 %. Trotz dieser klaren Zunahme ist bei den kantonalen Gebäudeversicherungen ein leichter Rückgang der Schadenssumme ersichtlich. Diese positive Entwicklung ist wesentlich auf die wirksamen Brandschutzvorschriften der VKF zurückzuführen.

Blogbeitrag zum Brandschutz in der Schweiz

 

 

Todesfälle durch Brände

Jedes Jahr sterben bei Gebäudebränden zwischen 13 und 36 Personen. 2022 mussten in der Schweiz 21 Todesfälle verzeichnet werden. In mehr als 90 % der Brände mit Todesfolge stirbt nur eine Person. Brände mit zwei oder mehr Todesopfern sind in der Schweiz äusserst selten. Brandfälle mit Todesfolge werden am häufigsten (in absteigender Reihenfolge) verursacht durch:

  1. Rauchzeug oder Kerzen, Zündhölzer usw.
  2. Elektrische Geräte oder elektrische Installationen
  3. Explosionen
  4. Brandstiftungen
  5. Feuerungsanlagen

Aus medizinischer Sicht sind Rauchgasvergiftungen (alleine oder in Kombination mit Verbrennungen) die mit Abstand häufigste Todesursache. Funktionierende Rauchmelder können die Häufigkeit von Todesfällen durch Brände in Wohngebäuden etwa um die Hälfte reduzieren.

Mehr als die Hälfte der Opfer sterben in jenem Raum oder Bereich, in welchem das Feuer ausgebrochen ist. Ein noch grösserer Anteil der Opfer war direkt an der Brandentstehung beteiligt (z.B. Kochherd nicht ausgeschaltet).

Im Vergleich zu anderen Ländern ist das Risiko, in der Schweiz bei einem Gebäudebrand zu sterben, eher niedrig. Die Schweizer Brandschutzvorschriften haben auch bei der Anzahl Brandtoten dazu beigetragen, dass in den letzten 20 Jahren deren Quote um 50 % gesunken ist.

Risikofaktoren bei Bränden
Die meisten Brände mit Todesfolge sind auf Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit zurückzuführen. Technische Defekte spielen eine kleinere Rolle. Folgende Faktoren führen bei Wohnungsbränden vermehrt zu Todesfällen: Probleme im Zusammenhang mit der Flucht des Opfers wie z.B. durch Feuer oder Rauch, unpassierbare Fluchtwege oder beeinträchtigte Sicht, verstellte Treppenhäuser, blockierte Notausgänge oder beeinträchtigte körperliche Mobilität.

Die wichtigsten opferspezifischen Risikofaktoren sind:

  1. Schlafen (zum Zeitpunkt der Brandentstehung) – siehe Rauchmelder retten Leben
  2. Mobilitätseinschränkungen (Das Risiko, bei einem Gebäudebrand zu sterben, steigt mit zunehmendem Alter markant an)
  3. Alkoholeinfluss (wobei Männer stärker betroffen sind als Frauen)

Als brandbedingte Todesfälle registriert, werden Personen, die vor Ort (im / beim Gebäude) als Folge eines Gebäudebrandes gestorben sind. Darunter fallen nicht:

  • Personen, die auf dem Weg ins Spital oder während der Hospitalisation verstorben sind
  • Angehörige der Feuerwehr, die beim Einsatz gestorben sind
  • Personen, die durch Suizid mittels Verursachung eines Brandes oder eine Explosion gestorben sind.

Verletzungen durch Brände

Weitaus häufiger als zu Todesfällen führen Brände bei den Opfern zu Verletzungen. Infolge Verbrennungen unterschiedlicher Ursachen müssen sich in der Schweiz jedes Jahr über 8’000 Personen in ärztliche Behandlung begeben. Rund 290 Schwerverletzte müssen in einem Brandverletztenzentrum behandelt werden.

Brandverletzungen in der Schweiz

Hinzu kommen die vielen Verletzten mit Rauchvergiftungen. Denn die grösste Gefahr für Menschen geht nicht vom Feuer selbst aus, sondern vom Rauch. 

Die häufigsten Schadensursachen

Rückblickend auf die Jahre 2003 bis 2022 waren folgende drei Ursachen verantwortlich für rund 75 % der Schäden:

1: Blitzschläge
Rund ein Drittel aller Schäden haben ihren Ursprung bei Blitzschlägen.

2: Elektrizität
Diese Schäden beinhalten elektrische Installationen und elektrische Geräte als Brandursache. Meist sind solche Brände auf Unachtsamkeit und Fehlverhalten der Benutzer und weniger auf technische Defekte zurückzuführen. Vielfach haben diese Brände ihren Ursprung in der Küche (Kochherd nicht abgestellt, Essen auf der Herdplatte vergessen usw.).

3: Rauchzeug, Kerzen usw.
Auf Platz drei der häufigsten Brandursachen folgen Brände, primär ausgelöst durch Rauchzeug. Auch Kerzen, Zündhölzer oder Feuerarbeiten als Brandursache sind darin enthalten. Diese Kategorie verzeichnet gleichzeitig die höchste Todesrate.

Die teuersten Schadensursachen

Diese nachstehende Grafik der VKG zeigt auf, welchen Anteil die verschiedenen Ursachen an der gesamten Schadenssumme aufweisen. In Bezug auf die Schadenssumme liegt die Elektrizität mit 25.9 % klar an der Spitze der erkannten Ursachen. Der hohe Anteil «unbekannter Ursachen» an der Schadenssumme rührt daher, dass grosse, schadenintensive Brandfälle oftmals weniger Spuren zur Brandursache hinterlassen und daher der Grund des Brandes besonders schwierig zu eruieren ist.

Brände nach Gebäudenutzung

Rund die Hälfte aller Brände ereigneten sich in Wohngebäuden, welche den Grossteil der Gebäudenutzungsarten ausmachen. In Wohngebäuden werden auch die meisten Todesfälle verzeichnet. In der Schweiz sind dies mehr als 80 % der Brandtoten.

Quellen:

Diagramme und deren Erläuterungen: Schadenstatistik der VKG
Alle übrigen: Schlussbericht Personenrisiken aus Brand: Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF

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