Brandgefahren in der Küche

Viele Brände in Schweizer Haushalten haben ihren Ursprung in der Küche. Kein Wunder, denn dort stehen viele elektrische Geräte und es wird mit hohen Temperaturen gearbeitet. Eine Ablenkung kann schlimme Folgen haben, zum Beispiel wenn es klingelt und danach das Fett in der Bratpfanne unbemerkt überhitzt. Die gute Nachricht: Mit etwas mehr Aufmerksamkeit lassen sich viele Brände vermeiden. Wie, das zeigen diese Tipps.

Frau bereitet Essen auf dem Kochfeld zu
Top 3 Brandverhütungs-Tipps
  • Der Kochherd ist keine Ablagefläche.
  • Stecker raus, nach Gebrauch elektrischer Geräte.
  • Brennendes Fett nie mit Wasser löschen.

Tipps für sicheres Arbeiten in der Küche

1. Lassen Sie heisse Herdplatten nie unbeaufsichtigt

Wegen der hohen Temperaturen ist der Herd besonders gefährlich. Lassen Sie sich deshalb nicht ablenken und halten Sie immer ein Auge auf die heissen Kochplatten. Wenn es an der Haustür klingelt oder Sie einen Anruf erhalten, schalten Sie den Herd ganz aus und nehmen Sie die Töpfe von den heissen Herdplatten. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Fett oder Öl in der Pfanne brutzelt.

Und zu guter Letzt: Werfen Sie beim Verlassen der Küche immer einen Blick zurück. Sind alle Herdplatten ausgeschaltet?

2. Benutzen Sie den Kochherd nie als Ablagefläche

Legen Sie Kochbücher, Küchentücher oder Einkaufstaschen nie in die Nähe von heissen Herdplatten. Sie können leicht einen Brand auslösen.

3. Ziehen Sie elektrischen Geräten nach Gebrauch den Stecker

Viele Küchenbrände sind auch auf technische Mängel von elektrischen Geräten zurückzuführen. Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Toaster, Mikrowellengeräte usw. sollten daher nicht unbeaufsichtigt betrieben werden. 

Trennen Sie sie zudem die Geräte nach Gebrauch vollständig vom Stromnetz, indem Sie sie ausstecken. Denn auch im Stand-By-Modus stehen Elektrogeräte unter Strom, können überhitzen oder einen Kurzschluss verursachen.

Für mehr Sicherheit sorgen Sie, indem Sie Küchengeräte regelmässig auf Verschleisserscheinungen und Kabelbrüche kontrollieren. Defekte oder sehr alte Geräte sollten Sie ersetzen oder von einer Fachperson überprüfen lassen.

4. Tauen Sie Kühlgeräte 2× jährlich ab

Je dicker die Eisschicht, desto ineffizienter die Kühlung. Das kann den Kompressor überlasten und einen Brand auslösen. Tauen Sie daher Kühl- und Gefrierschrank mindestens zwei Mal pro Jahr ab. Verwenden Sie dazu nie Kerzen oder ähnliche Mittel. Neue Modelle mit der No-Frost-Funktion nehmen das Abtauen automatisch vor.  

Brandursache Elektrizität

In der Schweiz geht rund ein Viertel der Brände von elektrischen Geräten und Installationen aus.  Die Mehrzahl dieser Brände ist nicht auf technische Mängel der Geräte, sondern auf die Unachtsamkeit und das Fehlverhalten der Benutzerinnen und Benutzer zurückzuführen. Jährlich ereignen sich schweizweit über 1000 Brände durch die unsachgemässe Verwendung elektrischer Geräte. Sie verursachen Gebäudeschäden in der Höhe von 15.8 Millionen Franken pro Jahr. 

Noch mehr Sicherheit in der Küche

Reinigen Sie den Filter des Dampfabzugs monatlich

Beim Kochen sammelt sich viel Fett im Filter der Dampfabzugs. Wenn eine Pfanne auf dem Herd brennt, kann das Feuer rasch auf die mit Fett vollgesogenen Filter übergreifen und den ganzen Abzug in Brand setzen. Reinigen Sie deshalb die Filter 1 Mal pro Monat gründlich. Wir empfehlen auch, nie direkt unter dem Dampfabzug zu flambieren. 

Installieren Sie einen Herdwächter

Versehentlich oder unbeaufsichtigt eingeschaltete Herdplatten sind eine häufige Brandursache. Herdwächter können viel zur Sicherheit beitragen, z.B. bei zunehmender Vergesslichkeit im Alter oder bei Kindern. Ein Sensor des Herdwächters überwacht das gesamte Kochfeld. Bei Gefahr schlägt das Gerät Alarm. Wird dieser nicht innerhalb weniger Sekunden deaktiviert, schaltet der Herdwächter die Stromzufuhr ab. 

Auch ältere Kochfelder können mit einem Herdwächter nachgerüstet werden. Wenden Sie sich für Beratung und Montage an Ihren Elektroinstallateur.  

Löschen Sie Fettbrände nie mit Wasser

Auf Herdplatten können Temperaturen bis zu 400°C entstehen. Werden Fette oder Öle erhitzt, können sie sich bei Temperaturen über 300°C selbst entzünden. Seien Sie deshalb beim Erhitzen von Fetten und Ölen besonders vorsichtig und lassen Sie die heisse Pfanne oder Fritteuse nicht unbeaufsichtigt.

Wenn das Fett zu brennen beginnt, darf es auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden. Das würde zu einer Fettexplosion führen. Bei der explosionsartigen Verdampfung wird das brennende Fett mit dem Wasserdampf aus der Pfanne gerissen. Das kann zu schwersten Verbrennungen führen und die Küche in Sekundenschnelle in Brand setzen. Was ein Becher Wasser anrichten kann, sehen Sie im Video unter folgendem Link. Kaum vorstellbar, was passiert, wenn eine solche Stichflamme in einer Küche hochschlägt.

Wenn brennendes Fett mit Wasser in Kontakt kommt

 

Fettbrände richtig löschen
Auch beim Löschen ohne Wasser besteht erhebliche Verbrennungsgefahr. Bei einem kleinen Fettbrand kann ein geeigneter Deckel oder ein Backblech auf die Pfanne gelegt werden. Sicherer ist es, eine Löschdecke zu verwenden, mit der man sich dem Feuer geschützt nähern kann. Wie Sie die Löschdecke richtig einsetzen, sehen Sie im folgenden Video. Vergessen Sie nicht, nach dem Löschen den Herd auszuschalten.

So löschen Sie einen Fettbrand richtig

Unsere Partner